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Diskussionsforum

Corona Pandemie = arbeitslos ?

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26. August 2020 16:49 # 1
Registriert seit: 27.12.2005
Beiträge: 159

Hallo in die Runde ....

...wir suchen schon eine ganze Zeit einen KollegenIn für unsere Praxis ....und trotz der angeblichen vielen Arbeitslosen durch die Pandemie und die angeblichen Kündigungen bewirbt sich keiner ... wo sind die Alle ? ::confused::
26. August 2020 18:06 # 2
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Diese Info betrifft eher andere Berufsgruppen und tritt bei den Heilberufen eher vereinzelt auf. Betroffen sind hier meißt Therapeuten die überzogene Gehaltsvorstellungen (im Normalfall geradeso händelbar aber unmöglich für eine Pandemiesituation) hatten und trotzdem eingestellt wurden, oder sich während der kritischen Phase nicht wirklich loyal gegenüber dem Unternehmen gezeigt hatten. Also aktuell etwas genauer hinschauen und gegenrechnen, bei der Einstellung von zusätzlichem Personal mit Berufserfahrung.

LG falladar
28. August 2020 07:38 # 3
Registriert seit: 27.12.2005
Beiträge: 159

ach so ...

ich dachte viele PI haben über Umsatzeinbußen geklagt , da Pateinten nichtr mehr zu Therapie kommen aufgrund von Corona .. daher weniger Einnahmen und Kündigungen der Kollegen .. trotz des Rettungsschirms der ja laut vielen PI nicht ausreichend war ...oder war er doch ein schöner Zuverdienst ?

ich wundere mich das sich zu dem Thema so gut wie keiner äüßert ....
28. August 2020 08:14 # 4
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1263

Bei uns (NRW, Großstadt) hat sich die Lage weitgehend normalisiert. Auch Gruppen laufen wieder, wenn auch kleiner. Ein Teil der Soforthilfe muss zurückgezahlt werden.
Besuche in Heimen sind zurückgegangen und umständlicher.
Mein Chef lässt es grundsätzlich etwas ruhiger angehen, hat zuvor aber auch zuviel gearbeitet.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
28. August 2020 10:27 # 5
Registriert seit: 03.05.2005
Bundesland: Bayern
Beiträge: 1

Geändert am 28.08.2020 10:28:00
Na ja, das Leid klagt uns schon sei einem Jahr.
wir hatten oder wir haben eine sehr gut gehende Praxis, nur der Personalmangel hat uns voll getroffen.Mit drei Schwangeren ist die Praxis am Rand ihrer Wirtschaftlichkeit gekommen. Wir reden nicht von Corona Probleme sonder von Personal Probleme. Denn Patenten haben wir genug, nur das Personal nicht. Ich frag mich auch, wo sind die Ergos, wo sind sie. So eine Situation hatten wir noch nie und ich habe meine Praxis schon seid über 30 Jahren. Ich stelle Vermutungen an, aber die bringen mich auch nicht weiter. So hatte ich auch ein Gespräch mit dem Verband, die sah die Situation nicht so ernst, die kümmern sich mehr um die Kliniken als um die Problem der Praxismitglieder. Da heißt es die Kliniken haben ganz ander Tarife und die können ganz anders zahlen als wir Praxen. Als Entschuldigung kam die suchen ja genau so, nur bekommen die auch Mitarbeiter/innen. Ich finde wir sind schamlos alleine gelassen worden oder ist es bewusst, dass die Praxen ausgehungert werden, um große Unternehmen Platz zu machen.
Schön für den der noch Personal hat, aber weh dem der auf suche ist.
28. August 2020 18:22 # 6
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

Zitat / zorali hat geschrieben:
ach so ...

ich dachte viele PI haben über Umsatzeinbußen geklagt , da Pateinten nichtr mehr zu Therapie kommen aufgrund von Corona .. daher weniger Einnahmen und Kündigungen der Kollegen .. trotz des Rettungsschirms der ja laut vielen PI nicht ausreichend war ...oder war er doch ein schöner Zuverdienst ? ich wundere mich das sich zu dem Thema so gut wie keiner äüßert ....

Bei euch ist doch auch kein Therapeut wegen Corona entlassen worden. Was ist bei euch anders als in anderen Praxen? Über KUG sind viele Umsatzeinbußen abgemindert worden. Das Insolvenzrecht ist vorübergehend außer Kraft gesetzt. Soforthilfe und Rettungsschirm sorgen für eine finanzielle Entspannung. Aktuell sind die Pläne wieder übervoll, so wie wohl bei euch auch. Klagen, wie schlecht es uns allen geht gehört nun einmal auch zu uns Therapeuten und wegen Umsatzeinbußen und Einnahmerückgänge wird so schnell keine Praxis schließen oder seine guten Therapeuten entlassen. Wer soll denn die Arbeit machen wenn es wieder bergauf geht? Wieviele Praxen haben bei euch im Einzugsgebiet aufgegeben, stellen ihre Unternehmen zum Verkauf oder haben Therapeuten entlassen? Die Konkurswelle kommt erst Ende dieses Jahres oder im ersten Quartal 2021. Es werden jedoch nur vereinzelt Praxen von Heilmittelerbringern dabei sein.

Viel Glück bei der weiteren Suche.
LG falladar
28. August 2020 19:32 # 7
Registriert seit: 06.12.2005
Beiträge: 3

@peter56: ich kann deine Überlegungen gut verstehen, aber ich habe die Erfahurng nicht. Ich arbeite in einem Krhs und wir haben massiv Probleme, Ergotherapeuten zu bekommen. Wir "weichen" aus auf Arbeitserzieher, was jedoch wiederum andere Schwierigkeiten mit sich bringt. Auch wir fragen uns: wo sind sie hin, die Ergos? Von den Schulen bekommen wir die Rückmeldung, dass die Klassen derzeit noch gefüllt sind. An der Zahl der Abgänger*innen scheint es also nicht zu liegen. Auch jetzt in der Corona Krise gibt es nicht mehr Bewerbungen als sonst - nämlich sehr wenige.
24. September 2021 08:11 # 8
Registriert seit: 05.12.2005
Beiträge: 128

Geändert am 25.09.2021 09:43:00
Ich als Arbeitsnehmerin frage mich, ob die Frage/ Antworten von einigen hier wirklich ernst gemeint waren.

Der Therapeutenmangel besteht schon seit 10 Jahren. Viele Ergotherapieschulen kriegen ihre Klassen nicht mehr voll.
In Praxen will kein Ergo arbeiten (schlechte Arbeitsbedingungen- siehe Arbeitsgesetze, geringes Gehalt- Rente/ normaler Lebensstandart ist kaum finanzierbar. usw.).
In manchen Ergo -Abteilungen eines Krankenhauses gibt es echt schlechte Gehälter und miese Verträge.

Ich persönlich kenne einige Ergo-Kollegen, die haben noch eine zweite Ausbildung oder auch ein Studium (anderen Bereich) absolviert oder sind dabei. Sie möchten nach den schlechten Gehältern und Arbeitsbedingungen nicht mehr als Ergo arbeiten.

Da in meinem Bundesland und in anliegenden Bundesländern die Ergo-Schulen privat sind und es keine staatlichen gibt.... muss hier das normale Schulgeld wie eh und je bezahlt werden. Auf Prakikumstellen kriegt man nur Lohn wenn es ein großeres Krankenhaus ist und auch staatlich. Tja und da sind wir wieder bei den alten Problemen.
24. September 2021 10:41 # 9
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1221

Hier sind die klassen jetzt wieder voll seitdem da Schulgeld gegen NUll gesenkt wurde.
Aber auch wenn wir suchen... in der Klinik, von den Berufsanfängern null Bewerbungen. Das finde ich sehr sehr eigenartig.
24. September 2021 13:48 # 10
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1221

Auch die befristeten Verträge sind ein echtes Problem. Selbst bei tariflicher Bezahlung.
24. September 2021 21:20 # 11
Registriert seit: 06.05.2011
Beiträge: 283

Naja so lange gibt es die Unterstützung beim Schulgeld noch nicht. Diejenigen die sich erst daraufhin entschieden haben die Ausbildung zu machen sind noch mittendrin in der Ausbildung und noch nicht am bewerben.

27. September 2021 16:29 # 12
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1221

Zitat / Sssophie hat geschrieben:
Naja so lange gibt es die Unterstützung beim Schulgeld noch nicht. Diejenigen die sich erst daraufhin entschieden haben die Ausbildung zu machen sind noch mittendrin in der Ausbildung und noch nicht am bewerben.



es bezog sich darauf das die Klassen jetzt wieder voll sind... nicht auf die Bewerbungen.
Auch die Abschlussklassen der letzten Jahre haben sich kaum beworben. Eine Klinik ist ja in der Regel ein beliebter AG. Aber ich höre oft, erst mal ausspannen. Nein Vollzeit ist viel zu anstrengend. USW.
Vor 30 Jahren undenkbar. Da waren alle um jeden AG froh .
28. September 2021 09:29 # 13
Registriert seit: 30.07.2001
Bundesland: Baden-Württemberg
Beiträge: 136

Muss ich ja nicht verstehen.
Ausspannen ist ja schön, aber wie finanzieren sich diese Menschen - nach drei Jahren Ausbildung - ohne Einkünfte ?
3~°
29. September 2021 18:13 # 14
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

In den letzten Jahren ist - zumindest bei uns in der Region - ein großer Mangel an Sozialarbeitern und Erziehern entstanden. Das hat den Ergotherapeuten viele Möglichkeiten eröffnet. Hier wird man als Ergo mit Kusshand genommen, um auf Sozialarbeiterstellen zu arbeiten, zu oftmals sehr guten Konditionen. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang..
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
12. Oktober 2021 18:37 # 15
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1485

Geändert am 12.10.2021 18:43:00
Ich habe auch lange suchen müssen nach einer Angestellten. Ich hatte kurz vor Corona jemanden auf 450,00 €Basis gesucht war dann froh dass es nicht geklappt hatte, da ich die nach 1 Monat dann später hätte wieder kündigen müssen da du ja kein Kurzarbeitergeld bei Minnijobern beantragen kannst.

Ich habe versucht eine Ergotherapeutin die bei der Anmeldung ihres Mannes, welcher eine Physiopraxis betreibt anzuwerben. Resultat vollkommen überzogene Gehaltsvorstellung vor allem da sie 10 Jahre aus dem Beruf draußen war und hier und da mal 1 Privatpatienten in noch nicht mal 1 Jahr zu behandeln oder für 2 Wochen mal im Jahr für eine Freundin einzuspringen und 5 Patienten mal zu behandeln sind jetzt nicht wirklich Berufserfahrungen. Das ist für mein Verständnis eher trotzdem seit 10 Jahren draußen aus dem Beruf.
Ach ja und die Auswahl einer Bewerberin wo die Bewerbung so mieß war, dass die Absage per Mail nach 5 Min kam. Da hatte ich mich eher gefragt ob es evt eine Muss bewerbung war. Obwohl sie aktuell nicht Arbeitslos war.

Vor einem halben Jahr hatte ich wieder inseriert und nun meine Mitarbeiterin gefunden. Aber es hat sich auch nur eine einzige Person bei mir Beworben wobei die echt zu meiner Praxis gut rein passt. Keine überzogenen Gehaltsvorstellungen und macht einen sehr kompetenten Eindruck.

Manchmal muss man auch Bereit sein auch einen mit einem Wunsch nach mehr oder weniger Stunden einzustellen. In dem Fall eigentlich für 15 Stunden gesucht und auf 450,00€ Basis für 7 Stunden die Woche jemanden bekommen. Sie möchte evt ab April dann aufstocken.
Wobei ich jetzt auch sie nur für 7 Stunden beschäftigen kann. Als ich vorher noch gesucht habe da hatte ich Arbeit für 15 Stunden gehabt. Hatte dann aber die Patienten nicht abnehmen können, weil ich selber keine Kapazitäten mehr hatte und jetzt ist wieder weniger los.

Das waren alles Patienten vor über ein halben Jahr gewesen die Hausbesuche benötigt hätten und zwar als Langzeitpatienten über Jahre hin weg. Und da erst mal kein Bewerber in Sicht war, da hatte ich diese alle ablähnen müssen
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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