Hallo Anni Mei,
na jaaaa... es ist eben ein Standard-Anschreiben: Viele Worthülsen, wenig Inhalt. Der Leser erfährt so gut wie nichts über dich und darüber, wieso ausgerechnet du als Bewerber interessant sein solltest, dafür umso mehr über deine Bewertung der Praxis und der Arbeitsinhalte bzw. der Stellenanzeige.
Auch teile ich ergotrons Eindruck, was die "belehrende Wirkung" angeht, das ist mir beim Lesen auch aufgefallen. Das Anschreiben erzeugt bei mir einen unangenehmen Beigeschmack, statt positiv in Erinnerung zu bleiben. Ich mag es nicht, über Selbstverständlichkeiten belehrt zu werden - schon gar nicht von einem potentiellen Mitarbeiter. Auch das viele Lob am Anfang trägt zu diesem Eindruck bei. Lob impliziert ein Gefälle (gelobt wird i.d.R. "von oben nach unten"), das zwischen Bewerber und Arbeitgeber nicht angemessen ist.
Kurz gesagt: Insgesamt könnte das Anschreiben sympathischer und weniger "aalglatt" sein. Trau dich, mehr Profil zu zeigen.
Zum Formalen:
Den Wortschatz würde ich ein bisschen erweitern...
Zitat:"mit großem Interesse [...] Ich finde es sehr interessant"
"Für mich ist es wichtig [...] Ebenso wichtig"
...und negative Worte ins Positive umformulieren:
Zitat:Hemmungen und Ängste [...] wiederkehrende Fehler oder ein unangebrachtes Verhalten zu vermeiden
Positive Begrifflichkeiten sind immer günstiger. Schreibe nicht, was
nicht sein soll, sondern, was
statt dessen sein soll.
Den Satz
Zitat:Auch finde ich es schön, dass Sie eine ausreichende Einarbeitung anbieten, was gerade für Berufsanfänger sehr hilfreich ist.
würde ich ggf. komplett streichen. In Kombination mit diesem
Zitat:Ebenso wichtig ist für mich die ständige Selbstreflexion, um wiederkehrende Fehler oder ein unangebrachtes Verhalten zu vermeiden. Auch Teamfähigkeit und Kritik, sowie Anregungen des Teams empfinde ich als sehr wichtig und entwicklungsfördernd.
könnte man denken, dass es ziemlich anstrengend mit dir wird und man eher mit "Entwicklungshilfe" beschäftigt sein wird, als einen vollumfänglich belastbaren Mitarbeiter zu bekommen. Versteh mich nicht falsch: Jedem sollte klar sein, dass ein Berufsanfänger noch lernen muss, aber man muss es ja nicht unbedingt mehrfach betonen.
Die Anregungen der anderen kann ich nur unterstreichen. Zusätzlich zum Wort "toll" würde ich auch das Wort "schön" überdenken.
Viel Erfolg! Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.