Geändert am 16.10.2019 15:10:00
Traurig, wie Integration hier scheitert.
Ich hatte ebenfalls einen Syrer in Behandlung. Nachdem er mir zu verstehen gegeben hatte, dass Frauen nur zum Kochen und Kinderkriegen zu gebrauchen sind, habe ich ihn an unseren türkischen Kollegen abgegeben. Ich wäre ihm an die Gurgel gegangen, denn in meinen Augen haben sich die Leute hier anzupassen und dann können sie gern die Hand aufhalten! Aber nicht andersrum! Würde in anderen Ländern übrigens auch nicht anders gehandhabt!
Mein toller türkischer Kollege, der übrigens hier voll integriert ist, fast fehlerfrei Deutsch spricht (besser als so mancher Gebürtiger hier) und sich die Elternzeit mit seiner Frau teilt, hat ihm mal ordentlich den Kopf gewaschen was Integration angeht und wenn er weiter solche Ansichten habe, er in Deutschland durchaus Probleme mit dem Gesetz bekommen könnte. Der Syrer hat dann geschluckt und war plötzlich handzahm. Er möchte was von uns und nicht umgekehrt...
Da sieht man mal wieder, dass Integration klappen kann und oder auch nicht. Ich habe seitdem auch männliche Flüchtlinge bei uns abgelehnt zu behandeln. Ich habe keine Lust sexuelle Avancen während der Therapie zu bekommen, bloß weil ich (eben aus hygienischen Gründen) ärmelfrei herumlaufe! Irgendwo hört´s auf! Da sollen sich dann getrost andere drum kümmern, wenn sie Lust drauf haben. Ich bin da ganz klar raus und das aus vollster Überzeugung. Übrigens mit der Absegnung meines türkischen und auch meines kurdischen Kollegens (die sich miteinander blendend verstehen). Sie schämen sich für solche Leute und ich tue das ebenso.
Ich habe dann nochmal eine ältere, türkische Patientin gehabt (20 Jahre hier, kein Wort deutsch....). Sie war komplett verschleiert. Sie weigerte sich während der Therapie ihre Verschleierung abzunehmen, obwohl ich mir ein Gelenk anschauen musste. Ich habe die Therapie abgebrochen, denn ich mache mich nicht zum Deppen.
Eine andere Patientin hatte ich, die ca. 15 Jahre alt war. Ihr ältere Bruder kam mit in die Therapie, weil sie kein Wort Deutsch und auch kein Englisch verstand. Sie war extrem verschüchtert und sollte psychisch-funktionelle Therapie bekommen. Der Arzt vermutete ein Trauma während der Flucht (sie war in anderen Ländern unterwegs gewesen, also nicht in der Türkei). Der Bruder war zwar hilfsbereit, aber sehr vereinnahmend, ließ seine Schwester nicht zu "Wort" kommen (nonverbale Kommunikation) und ich hatte das Gefühl, dass es ihr viel lieber gewesen wäre, wenn er nicht dabei gewesen wäre. Nun ja, was soll man da machen? Der psychisch-funktionelle Ansatz war flöten. Ich hab sie auch abgegeben und bei meiner Kollegin hat sie die Therapie abgebrochen, da aufgrund der Sprachbarriere nichts zu machen war.
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.