Menschen mit Lernschwierigkeiten werden bis zu dreimal häufiger krank als Menschen ohne Behinderungen –
oft mit schwerem Verlauf und längerer Krankheitsdauer.
Zur Erhöhung der Gesundheitschancen, haben der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB)
eine Broschüre herausgegeben. Die Publikation stellt die Ergebnisse des KHSB-Forschungsprojektes GESUND! vor und gibt Werkstätten für
behinderte Menschen Materialien an die Hand, mit denen sie das gesundheitsfördernde Verhalten ihrer Beschäftigten mit Lernschwierigkeiten anregen können.
Die Inhalte der Broschüre lassen sich auch auf andere Bereiche der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen übertragen.
Beim Projekt GESUND! wurden Beschäftigte mit Lernschwierigkeiten einer Berliner Werkstatt in einem Kurs zu „Gesundheitsforschern“ ausgebildet
und somit an die Gesundheitsförderung herangeführt. Durch Themen wie Bewegung, Ernährung, „Umgang mit Krisen“, „Arztgespräche“ und „Das Herz“
lernten sie, selbstbestimmt Einfluss auf ihre eigene Gesundheit zu nehmen.
Die kostenlose Praxishilfe „Gesundheitsförderung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten“ umfasst rund 170 Seiten und enthält unter anderem
umfangreiche Lernmaterialien für den „Gesundheitsforscher“-Kurs. Das Heft ist zum Teil in einfacher Sprache verfasst.
Mitte Juni 2017 wurde es bundesweit an 730 Werkstätten für Menschen mit Behinderung versandt.
Die Broschüre sowie zusätzliche Online-Lernmaterialien gibt es ebenfalls kostenfrei zum Download auf der Website des vdek unter
www.vdek.com/projektgesund.
Das Projekt GESUND! ist Teil des Forschungsverbundes für gesunde Kommunen (PartKommPlus) und
wird vom vdek und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Quelle:
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)