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Schwierige Bedingungen in der Arbeitstherapie / Sichstunde

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21. Mai 2024 09:52 # 1
Registriert seit: 21.05.2024
Beiträge: 1

Hallo ihr Lieben,
ich bin aktuell in meinem 4. Praktikum und stoße an meine Grenzen bei der Planung der Sichtstunde.
Ich bin gerade in der Arbeitstherapie, aber im Psych-Soz Praktikum, d.h. es sind vor Ort nur Klienten mit einer seelischen Beeinträchtigung. Es sind auch nur 5 Klienten insgesamt und diese Arbeiten am PC/Büro und machen meist nur einfache Übungen. Nur ein Klient kommt für die Sichtstunde in Frage, da die anderen nicht wollen. Ich habe schon das COPM und das OSA gemacht.
Der Klient wünscht sich englisch zu lernen und einen Fern-Urlaub zu machen. Außerdem hat er Schwierigkeiten mit der Motivation, fokussierten Aufmerksamkeit und Orientierung (Arbeits- und Freizeitwege pünktlich erledigen). Der Klient leidet unter mittelschweren Depressionen und einer sozialen Angststörung und ist dementsprechend sehr aufgeregt und überfordert mit der Planung der Sichtstunde.
Ich finde aktuell keine gute Idee für eine Sichtstunde, ich habe angst den Klienten in der Sichtstunde zu überfordern und der Bereich ist hier ingesamt un-therapeutisch gestaltet. Ich hatte davor noch keine Psycho-soziale ET Erfahrung und hier vor Ort gibt es keine Ergos oder andere Therapueten die mich beraten können. Also sprich: ich bin überfordert. Habt ihr Ideen oder Anregungen?
Ich bin Dankbar für alles!
21. Mai 2024 18:49 # 2
Registriert seit: 21.06.2006
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 100

Wenn er doch Probleme in der Orientierung hat, dann plane doch was in die Richtung. Das ist auf jeden Fall Patientenorientiert.
21. Mai 2024 19:58 # 3
Registriert seit: 26.02.2016
Beiträge: 67

Du schreibst, dass du keinerlei Ansprechpartner aus dem Fachbereich hast.

Wenn dies stimmt, wende dich an einen Verband.
Diese Verbände können detaillierte Informationen und Unterstützung bieten.

Schau in die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten (ErgThAPrV):

Diese Verordnung konkretisiert die Ausbildungsinhalte, die Dauer der Ausbildung (drei Jahre) und die Struktur der Prüfungen.
Sie beschreibt die theoretischen und praktischen Ausbildungsanteile sowie die spezifischen Anforderungen an das Staatsexamen.

....Praxisanleitung und Supervision:
Während der Praktika müssen die Schüler von qualifizierten Fachkräften (Praxisanleitern) betreut und angeleitet werden.
Die Praxisanleiter müssen selbst erfahrene Ergotherapeuten sein und über eine spezielle Weiterbildung in der Anleitung von Schülern verfügen.
Regelmäßige Supervisionssitzungen sind erforderlich, um den Ausbildungsfortschritt zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Ausbildungsziele erreicht werden...

Sonnigen Gruß
Hannes Wegner




22. Mai 2024 11:45 # 4
Registriert seit: 20.07.2018
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 88

Dein Patient hat doch ein ganz konkretes Ziel genannt. Englisch lernen. Überleg doch was in die Richtung? Entweder sucht ihr gemeinsam einen Kurs raus (VHS zum Beispiel) oder schaut euch APPS an. Oder du machst mit ihm eine Art Memorie, spricht Bildkarten und das dazugehörige Wort. Es gibt doch soo viele Möglichkeiten. Und dass du keinen Ansprechpartner hast.. da würde ich mich mal an die Schule wenden, das darf so nämlich gar nicht sein
3. Juli 2024 13:28 # 5
Registriert seit: 04.09.2017
Beiträge: 14

Es ist oft so, dass beim arbeitstherapeutischen Praktikum keine Ergos anleiten (was laut ErgThAPrV in diesem FB auch nicht verpflichtend ist) und andere Berufsgruppen sich nicht wirklich mit Ergotherapie auskennen. Ich kann verstehen, dass das eine Herausforderung ist, besonders ohne Erfahrung in psy-soz.

Trotz Ziele und Bereitschaft klingt der besagte Klient sehr belastet, und es kann natürlich gut sein, dass er aus Überforderung kurzfristig die Sichtstunde absagt oder nicht erscheint. Darauf sollte deine Schule vorbereitet sein sowie verständnisvoll und professionell reagieren können. Sichtstunden sind für Klient*innen oft nicht leicht, die ganze Situation ja sowieso gekünstelt und meist realitätsfern. Darum würde ich nicht zu ambitioniert an die Sache gehen und ein sehr niederschwelliges Ziel mit ihm vereinbaren, vielleicht sogar etwas, was er schon gut kennt und kann.

Alternativ auch den Umständen entsprechend mit der Schule nur den Bericht und deine Ideen bewerten. Du kannst ja nichts für die Situation und die Schule steht in der Verantwortung.
5. Juli 2024 09:55 # 6
Registriert seit: 28.01.2019
Bundesland: Bayern
Beiträge: 2

Zitat / Stöffi hat geschrieben:
Dein Patient hat doch ein ganz konkretes Ziel genannt. Englisch lernen. Überleg doch was in die Richtung? Entweder sucht ihr gemeinsam einen Kurs raus (VHS zum Beispiel) oder schaut euch APPS an. Oder du machst mit ihm eine Art Memorie, spricht Bildkarten und das dazugehörige Wort. Es gibt doch soo viele Möglichkeiten. Und dass du keinen Ansprechpartner hast.. da würde ich mich mal an die Schule wenden, das darf so nämlich gar nicht sein


Absolut richtiger Kommentar. Der Klient äußert ein klares Anliegen und daran sollte sich die Therapie orientieren. Erarbeite doch mit deinem Klienten, welche Schritte er erstmal unternehmen kann um Englisch zu lernen. Hier wäre die Erarbeitung einer Zieltreppe gut. Durch das selbständige Erarbeiten seiner Ziele und in diesem Fall Zwischenziele und deren Maßnahmen, empowerst Du den Klienten. Das kann sich positiv auf seine Motivation auslegen. Weißt Du was mit Zieltreppe gemeint ist?

Lg

Robert
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